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Synopsis zum Filmdrehbuch "Das erste Mal"

Genre: Film über ein Familienleben

Jeder von uns wird einmal im Leben sechzehn Jahre alt. Du stehst an der Schwelle zum Erwachsensein, und es scheint, dass es für dich nichts Unmögliches gibt. So sehr will man alles … zum ersten Mal.

Und so hat die Mutter des Geburtstagskindes die Wohnung bereits festlich geschmückt und alles für den Geburtstag vorbereitet. Nur der Vater vergaß über allen anderen Dingen den Geburtstag und kann nicht begreifen, warum man Mitte April alles wie für Silvester herausputzen muss. Als ob er wirklich vergessen hätte, welcher Tag heute ist?! Aber da wird ihm eindeutig klar gemacht, dass der 16. Geburtstag des Sohnes Philipp ansteht. Der Vater, immerhin Oberhaupt der Familie, bietet nun selbst seine tatkräftige Hilfe an und stellt sich auf eine Trittleiter, um eine Festtagsgirlande auszuziehen und an der Decke zu befestigen. Doch nach einer kurzen Weile fällt er mit einem Krachen auf den Rücken. Und hier kommt das Geburtstagskind, das sich über den Umstand ärgert, dass man es noch nicht einmal am Samstag ausschlafen lässt.

In den Händen hält die Mutter bereits ein kostbares Geschenk für ihren Sohn, das sie ihm aus irgendeinem Grund nur von sich allein aus schenkt. Der Vater ist über diesen so eklatanten Verrat der Frau erbost und murmelt etwas von einem Paketdienst, der mit der Lieferung immer zu spät kommt. Die neue Kamera gefällt Philipp sehr, und so nennt er vor lauter Freude seine Mutter "Super-Mama". Aber auch für den Vater hat die Mutter ein Geschenk vorbereitet, damit er es seinem Sohn von seiner Seite aus schenkt, weil es für sie als Frau etwas unpassend wäre, dies zu tun. Aber was könnte das für ein Geschenk sein? Richtig, eine ganze Packung Kondome!

Der Vater grübelt lange nach, wie er dem Sohn das Geschenk präsentieren könnte, und unter dem Deckmantel "moderner Ausrüstung" gibt er es Philipp. Doch der Sohn lehnt diese väterliche Fürsorge ab und macht seinem "durchtriebenen Vorgänger“zynische Bemerkungen. Die Mutter will schon alles zugeben, aber der "Spender der Kondome" hält sie diskret zurück. Denn irgendwann sollte dieses nicht ganz leichte und doch so notwendige Gespräch über Intimes zustande kommen. Und warum eigentlich nicht gerade jetzt?

Umso mehr, da die Mutter in ihrem Herzen, das weiß, was mit Philipp passieren kann, trotzdem vorhat, dem Sohn die elterliche Wohnung für eine Nacht zu überlassen. Sie will so sehr, dass das "erste Mal" im sauberen Zuhause und nicht an einem unhygienischen Ort stattfindet. Die Eltern fahren in den Garten und übernachten dort. Die Freunde von Philipp warten darauf nur. Nach der üblichen Zeremonie mit der Übergabe nützlicher und nutzloser Geschenke und einem glücklichen Geburtstagskind, das sich bescheiden bei seinen Gästen bedankt, setzen sich alle sechs hungrigen Jugendlichen an die Festtafel.

Der alkoholfreie Champagner jedoch erscheint ihnen wie Milch für Kinder, deshalb öffnet Jakob, Philipps bester Freund, bei dieser Gelegenheit eine Flasche Rotwein. Nun sehen sich die Kinder wirklich als erwachsen an und führen exaltiert kluge und scheinbar tiefsinnige Gespräche. So zum Beispiel, wie alt Julia war, als sie zum ersten Mal Romeo küsste und ob es der erste Kuss für den Jungen war. Shakespeare in seinem damaligen sechzehnten Jahrhundert hätte sich sicherlich nicht vorstellen können, dass zum Ende des festlichen Abends mit Romeo in der Wohnung nicht nur eine Julia verbleibt, sondern gleich zwei. Philipp hat nur Augen für Katja, deshalb hat Jana keine andere Wahl, als mit verletztem Stolz die einladende Wohnung zu verlassen. Philipp macht dem Mädchen eine Liebeserklärung, dies aber etwas voreilig, denn eigentlich will er nur das Geschenk  seines Vaters ausprobieren. Unter Tränen geht  Katja alias Julia von ihrem Romeo weg und der enttäuschte junge Liebhaber, der sich nicht verwirklichen konnte, bläst trotzig das Kondom auf, bis es platzt. Und da kommen die Eltern auch schon aus dem Garten zurück, da sie sich doch Gedanken gemacht hatten, während-dessen dem liebsten Kind das Übernatürliche passieren sollte.

Beunruhigt über den körperlichen Zustand ihres Sohnes, bittet ihn seine Mutter zu gestehen: Hatte er etwas oder noch nicht? Sie ist schon bereit, Philipp sofort den besten Ärzten der Stadt vorzustellen. Aber das Geburtstagskind beruhigt seine Mutter, die zur Kontrolle beginnt, die Kondome zu zählen und entsetzt erkennt, dass eines fehlt. Und hier wird das Geschenk des Vaters, wenn auch mit Verzögerung, von der Post geliefert. Philipp wird klar, dass Papa niemals seinen Geburtstag hätte vergessen können. Aber die "herzlichen Zuwendungen" werden für später aufgehoben, weil der Sohn männlicher Ratschläge bedarf, wie man die beleidigte Katja zurückholt. Vater und Sohn flüstern und bereden leise ihre gut gehüteten Geheimnisse.

Nur die Mutter und Ehefrau - die Frau, die sie liebt, bittet und beschwört, unter allen Umständen und bei jeder Gelegenheit ... zu verhüten. Solche klugen und feinsinnigen Gedanken der Frau gefallen dem Sohn überhaupt nicht, aber mit Liebe und Verständnis unterstützt der Ehemann und Vater ihre Position.

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